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Ausgabe vom Mai 2005
Levelcut: Franchise-Konzept mit Privatausbildung
"Franchise-Konzepte gibt es einige in der Republik, Schulungskonzepte außerhalb des dualen Systems ebenfalls. Hermann Wiezorek hat mit Levelcut beides zusammengeführt."
Nach der Novellierung der Handwerksordnung sind die Zulassungsbeschränkungen zum Führen eines Friseurgeschäftes aufgelockert und auch das duale System gilt zwar nach wie vor – es bekommt aber private Konkurrenz. Genau setzt hier Hermann Wiezorek an. Der Klever Friseurunternehmer bietet eine private Ausbildung abseits des dualen Systems an. Damit nicht genug, kombiniert er sein Ausbildungskonzept neuerdings mit einem Franchise-Konzept.
Franchise-Konzept ein Jahr alt
Genau vor einem Jahr startete Friseur Wiezorek ein Franchise-Konzept in Neuss und Kleve. Drei Salons sind es, die sowohl die Salonleitung als auch die Mitarbeiter aus dem hauseigenen Schulungssystem rekrutiert haben. Levelcut baut genau darauf auf, dass die Mitarbeiter aus dem hauseigenen Schulungssalon kommen. Der Bildet faktisch die Keimszellen des ganzen Systems. Hierdurch laufen die Lehrlinge eine vierjährige Ausbildungszeit – fernab der Berufsschule.Innerhalb der ersten sechs bis zwölf Monate wird der Berufsanfänger „fit fort the job“ gemacht. Der ausbildende Salon zahlt doppelt. Zum einen den Monatsbeitrag (rund 4.800 Euro in vier Jahren) und zum anderen die branchen- übliche Ausbildungsvergütung an den Azubi. Dass der Salon doppelt bezahlen muss, ist für Wiezorek kein Nachteil. Schließlich gingen diese Azubis dafür auch nicht in die Berufsschule und stünden somit im Salon.
Allein dieser Zeitgewinn mache die Kosten ohne weiteres wett. Nach den vier Jahren sei dem Lehrling die Festanstellung sicher, garantiert Wiezorek. Kritiker sagen, wo soll der Azubi sonst hin? Er hat zwar eine qualifizierte Ausbildung, aber keinen Abschluss. Stimmt so nicht, wendet Wiezorek ein. Friseure, die bei Levelcut ausgebildet worden seien, würden jede Probearbeit bei einem anderen Friseur locker bestehen, dafür garantiere ihre qualitativ hochwertige Ausbildung. Schließlich gebe es das Levelcut-Diplom und die Arbeit des Levelcut-Friseurs in einer Probezeit ein besseres Bild ab, als ein Gesellenbrief, der ja auch mit fachlich zum Teil nur ausreichenden oder gar ungenügenden Fähigkeiten erworben werden könne. Wer ein Levelcut-Diplom vorlegt, überreicht dabei zugleich eine DVD, die alle praktischen Fähigkeiten des Friseurs dokumentiert.
Schulsalon als Keimzelle
Bleibt die Frage, warum dauert die Ausbildung bei Levelcut vier Jahre? Natürlich sind die Azubis nach spätestens einem Jahr „Umsatzbringer“ im Salon. Die vierjährige Ausbildungszeit hat damit zu tun, dass nun gewährleistet wird, dass der Salon möglichst lange vom Azubi profitiert. Dennoch sieht Wiezorek in seinem Salon keinen „Ausbeutemechanismus“, sondern sieht darin vielmehr die Chance auf eine fundierte Berufsausbildung und gute Aufstiegschancen. Und die schafft er durch die Einführung des Franchise-Konzeptes gleich mit. Sein Ziel ist es folglich, auch an anderen Orten in Deutschland eine Levelcut- Schule als Keimzelle zu etablieren. Von dem Schulungssalon aus können dann innerhalb kürzester Zeit zwei oder drei Franchise-Salons eröffnet werden. Dafür braucht Wiezorek natürlich erst einmal Friseure, die den Meisterbrief haben – per klassischem Bildungsweg über das Duale System oder per Ausnahmegenehmigung, das ist egal. Weiter Infos unter www.levelcut.de oder unter E-Mail wiezorek@levelcut.de
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